Wenn der Vermieter saniert

Sanierungen sind meist teuer

Wenn eine Sanierung des Wohnhauses ansteht, ist das für den Mieter an sich schon großes Ärgernis. Je älter der Mensch ist, desto stärker. Der Lärm, der Staub, der Gestank, die ganzen Umstände mit den Handwerkern, das kann ganz schon sehr belasten. Insbesondere dann, wenn der Mieter in der Wohnung bleibt. Er muss dann, auch wenn er tagsüber arbeiten geht, den Handwerkern ständig Zutritt zur Wohnung gestatten. Allein das ist schon ein schwieriges Unterfangen.

Mitunter muss der Mieter einige Zeit lang auf Toilette zum Nachbarn gehen usw. und sofort. Selbstredend steht dem Mieter für die Zeit der Sanierungsarbeiten eine Mietminderung zu. Clevere Vermieter, insbesondere Wohnungsbaugesellschaften, bieten dem Mieter bereits bei der Ankündigung der Modernisierung- oder Sanierungsarbeiten einen zehnprozentigen Mietnachlass für die Zeit an.

Das geht in Ordnung, vielmehr wird der Mieter auch gerichtlich nicht erhalten können. Und er spart sich wenigstens noch diesen Ärger. Nach einiger Zeit sind die Arbeiten beendet und der Mieter hat meist Freude an den Umbauten am Gebäude. Nicht nur, dass er Heizkosten sparen kann, es zieht nicht mehr durch die Fenster, ein Aufzug wurde vielleicht eingebaut.

Schönes neues Haus

So ein grundsaniertes Wohnhaus ist sowohl für Bestandsmieter als auch für neue Mieter attraktiv. Die derzeit gültigen technischen Vorschriften, beispielsweise bei Brandschutz, beim Betrieb eines Aufzuges, bei den Abgaswerten einer Heizung und deren Verbrauch werden nunmehr eingehalten.

Vielleicht wurde das Bad gefliest oder die Küche, der Treppenaufgang ist sauber und gut beleuchtet. Auch Hof und gegebenenfalls Parkplatz wurden hergerichtet, sodass niemand mehr im Dunkeln über den Hof stolpern muss. Es herrscht, so sollte es jedenfalls sein, eitel Freude bei den Mietern. Diese sind froh, endlich den Dreck überstanden und sich mit der Mieterhöhung abgefunden zu haben.

Dennoch liegen die Nerven blank

Es stellt sich immer wieder heraus, dass Mieter, die irgendwie die Belästigung durch die Bauarbeiten überstanden haben, anschließend in eine andere Wohnung ziehen. Gerade dann, wenn sie die modernisierte Wohnung genießen könnten, ziehen sie aus. Der Grund ist meist, dass sie während der Bauarbeiten sich schon mit dem Gedanken an einen Umzug befasst haben, und der Gedanke muss reifen. Bis er dann umgesetzt wird.

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